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Wi snackt platt

Vom 23. -27.1. 2023 erlebten die 5. Klassen eine Projektwoche zum Thema „Plattdeutsch“. Der Entschluss dazu fiel bereits zu Beginn des Schuljahres, weil Niederdeutsch im Rahmenplan Deutsch angesprochen und verlangt wird, dann in den Unterrichtsinhalten aber kaum Beachtung findet. Nach der Absprache mit den Kindern und Eltern, fragten wir den regionalen Künstler Lars Engelbrecht an, der mit seinen Projekten zum Thema Plattdeutsch und Regionalgeschichte oft mit Schulen zusammenarbeitet.

Am Montag dieser lang geplanten Projektwoche fanden sich dann alle drei 5. Klassen in der Turnhalle ein, um auf spielerische Art und Weise mit Plattdeutsch, den Themen für die kommenden Tage und auch Herrn Engelbrecht in Kontakt zu kommen. Dieser hatte für den gesamten Vormittag eine interaktive Präsentation vorbereitet. Wir hörten Lieder und Geschichten, lernten etwas über die Herkunft des Niederdeutschen und spielten bei einem Quiz zu plattdeutschen Begriffen mit. Am Ende dieses Tages wurden die Lieder, die jede Klasse in der Projektwoche erarbeiten sollte, ausgelost. Jede Gruppe bekam die Aufgabe, eine kleine Show für den Freitag vorzubereiten, an dem wir die Ergebnisse der Woche vor den 3. und 4. Klassen präsentieren wollten. Wir Klassenlehrerinnen würden in den kommenden Tagen dabei unterstützen. Am Montag-Vormittag waren wir somit vor allem mitzuhören und mitmachen beschäftigt - das sollte sich in den kommenden Tagen definitiv ändern.

Der Dienstag-Vormittag war gefüllt mit den Performance-Proben. Jede Klasse übte mit ihrer Klassenlehrerin das zugeloste Lied vom de_NGLbrecht (Lars Engelbrecht) und dachte sich dazu eine Performance sowie die An- und Abmoderation aus. Bevor wir die Texte singen konnten, wurden diese natürlich vom Platt- ins Hochdeutsche übersetzt, um zu verstehen, worum es geht. Dabei stand uns Lars zur Seite. Die Klasse 5a probte „Danz mit mi“, die 5b „Genial regional“ und die 5c „Bodderbloom“. Das Aussprechen der neuen und ungewohnten Worte war zu Beginn schwierig, aber alle fanden sich schnell in den neuen Slang ein und hatten dann Spaß mit den Texten.


  • Platt06
  • Platt14
  • Platt25
  • Platt33
  • Platt34
  • Platt42
  • Platt44
  • Platt23
  • Platt45
  • Platt17



    Am Mittwoch bekam jede Klasse zu ihrem Lied eine Mitmach-Geschichte, geschrieben von Lars, in der bei bestimmten Signal-Wörtern plattdeutsche Sätze gesprochen werden mussten. So sollte beim Signalwort SEEHUND „Dat heit sålhund!“ oder bei den MÖWEN „Da sünd wi weder!“ gerufen werden. Dies in der Klasse mit verteilten Rollen zu üben sowie für die Vorführung am Freitag und das Publikum aufzuarbeiten, beschäftigte uns den gesamten Vormittag. Die Lehrerinnen Frau Sokoll, Frau Lappöhn-Grunwaldt, Frau Zimmer und Frau Pawelski begleiteten ihre Klassen auch an diesem Tag und leiteten beispielsweise das Malen von Plakaten und die Proben an.

    Der Donnerstag stand im Zeichen plattdeutscher Comics. Auch diese bekamen wir von Lars, sowohl mit als auch ohne Text. So konnte jede Klasse wählen, ob sie mithilfe der iPads und eines online- Wörterbuchs (Plattdeutsch-Hochdeutsch) die vorhandenen Texte übersetzte oder selbst in die leeren Sprechblasen plattdeutschen Content schrieb. Auf jeden Fall wurde am Donnerstag klar, dass viele einfache Worte schon hängengeblieben waren, man gar nicht alles nachschlagen musste, sondern schon einen kleinen Niederdeutsch-Wortschatz angelegt hatte. Äußerem bemerkten einige Schülerinnen und Schüler, dass man vieles verstehen und ableiten kann, ebenso sind bei einzelnen witzige Worte hängen geblieben (z.B. angucken heißt „bekieken“). Diese Erfahrung, selbst Niederdeutsch schreiben und verstehen zu können, sowie tatsächlich ganz spielerisch und nebenbei in den vergangenen Tagen Worte gelernt zu haben, machte die Woche zu diesem Zeitpunkt schon erfolgreich. Lars half uns auch an diesem Tag wieder bei Übersetzungen oder Formulierungen und schaute am Ende des Tages interessiert auf die selbst gefüllten Comics. Natürlich wurde auch am Donnerstag für den großen Auftritt am Freitag geprobt.

    Freitags trafen wir uns dann alle schon zu Beginn der 1. Stunde in der Turnhalle und bauten die Technik sowie die Sitzgelegenheiten für die Präsentation auf. Dann folgte die Generalprobe unserer jeweils circa 10minütigen Performances, die aus dem Lied sowie der Geschichte bestanden. Lars unterstützte uns mit Mikrofonen und Technik. Die zwei Präsentationsshows vor den 3. und 4. Klassen haben viel Spaß gemacht und gut funktioniert. Die Zuschauerinnen und Zuschauer feierten die Lieder mit und waren bei den Geschichten aktiv beteiligt. Lars moderierte die Zeiten zwischen den einzelnen Klassen, sodass es sehr runde und gelungene Vorführungen waren. Der Tag endete mit dem Abbau in der Turnhalle und drei 5. Klassen, die wild in dieser herumliefen, um die aufgestaute Nervosität und Energie loszuwerden. Nach einer kurzen Feedbackrunde mit Herrn Engelbrecht war die Projektwoche dann beendet, die auf jeden Fall eine bunte Abwechslung zum sonstigen Schulalltag darstellte und in jedem Kopf mindestens ein niederdeutsches Wort oder sogar einen Satz verankert hat.

    M. Pawelski

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