Cybermobbing Projekt

Cybermobbingfälle finden, obwohl die meisten Schüler bereits Wissen zum Thema besitzen, noch immer und in zunehmendem Maße statt. Wie kann sich Schule an der Bearbeitung und Verarbeitung des Themas jenseits einer bloßen Wissensvermittlung beteiligen?

Mit dieser Frage starteten Gespräche zwischen der Schule am Bodden und den Fachbereichen „Erziehungswissenschaft“ und „Kommunikationswissenschaft“, an deren Schnittstelle die medienpädagogische Lehramtsausbildung angesiedelt ist.

Für unsere Schule, welche sich täglich der Arbeit mit Medien stellt und als iPad-Schule Vorreiter auf dem Gebiet des mobilen Lernens in Mecklenburg-Vorpommern ist, gehört Prävention selbstverständlich auch zum festen Bestandteil unserer schulischen Arbeit. Dabei soll aber nicht der Lehrer mit erhobenen Zeigefinger im Mittelpunkt stehen. Wir wollen unsere Schüler in verschiedenen Bereichen sensibilisieren, indem wir uns auch Unterstützung von außerschulischen Partnern einholen.
Ein wichtiger Partner ist hierbei die Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald. Für die Lehramtsstudenten einerseits , als auch für unsere Schüler andererseits ist dies eine "Win-Win-Situation". Vielen Dank an Herrn Jörg Holten, der uns mit seinem Seminar tatkräftig unterstützt.

Aufklärungsfilme zum Thema zeigen zwar Konsequenzen auf, bleiben jedoch oft im beschreibenden Modus. Die Übertragung dieses Wissens in Handlungen bzw. der Prozess der Verinnerlichung des Wissens findet bei Schülern scheinbar kaum statt – so der Tenor.

Es wurde daher mit Studierenden des Lehramts ein Filmprojekt geplant, dass sich von den bekannten Mustern der Filmproduktion unterscheidet. Unsichtbares sollte sichtbar gemacht werden: Die Idee war, die Gefühle und Empfindungen der Schüler zu aktivieren und gleichzeitig ihr Medienwissen um eine kritischere Haltung zu erweitern. Die Erkenntnis und die emotionale Erfahrung, dass das eigene Handeln für andere eine Bedeutung hat sollte gefördert und ein Gefühl sozialer Verantwortung eben nicht nur im sozialen, realen Raum, sondern auch im virtuellen Raum sollte befördert werden.

Die Studierenden wurden zunächst theaterpädagogisch durch die hiesige Theaterpädagogin Karina Kecsek geschult. Anschließend überlegten sie sich passende Übungen und Szenen, mit denen sowohl die Gefühlswelt der Schüler angesprochen als auch ihre Reflexion über Medienwirkungen angeregt werden konnte.



In der direkten Arbeit mit den Schülern am Projekttag entstanden fünf Gruppen, die durch die Studierenden betreut und angeleitet wurden. Eigene Ideen seitens der Schüler lockerten sowohl die Arbeitsatmosphäre am Projekttag selbst als auch die entstandenen Szenen auf.

Nach einem langen Tag waren alle Szenen im Kasten. Die Szenen wurden durch die Schüler schlussendlich zu szenischen Filmen zusammengeschnitten und bearbeitet. Je zwei Gruppenmitglieder erstellten mit Unterstützung von Herrn Schröder in der iDoctor-Stunde ihren eigenen Film. Die Ergebnisse des Projekttages können sich sehen lassen, so dass einer jährlichen Fortsetzung in Klassenstufe 9 nichts im Wege steht.

Drucken